Wang Hui

chinesischer Literaturwissenschaftler; kritischer Wirtschafts- und Staatstheoretiker

* 1959

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/2011

vom 15. Februar 2011 (ra), ergänzt um Meldungen bis KW 19/2011

Herkunft

Wang Hui wurde 1959 in Yangzhou (Prov. Jiangsu/VR China) geboren und erlebte die Zeit der chinesischen Kulturrevolution (1966-1976) als Kind und Jugendlicher.

Ausbildung

Nach dem Ende seiner Schulausbildung in Yangzhou arbeitete W. fast zwei Jahre in Fabriken in und um seine Heimatstadt. Bereits ein Jahr nach dem Ende der Kulturrevolution konnte W. sein Studium an der Universität Yangzhou (damals Yangzhou Normal College) beginnen. Zu einem Graduiertenstudium wechselte er anschließend an die Universität Nanjing und schließlich an die Chinesische Akademie für Sozialwissenschaften in Peking, wo er 1988 mit einer Dissertation über den chinesischen Schriftsteller und Traditionalismus-Kritiker Lu Xun (1881-1936) zum Dr. phil. promovierte.

Wirken

W. nahm im Mai/Juni 1989 an den gewaltsam niedergeschlagenen Protestdemonstrationen auf dem Tiananmen-Platz in Peking teil und wurde nach mehrmonatigen Verhören für ein Jahr zur "Umerziehung" in die Provinz Shaanxi geschickt, eine der ärmsten Provinzen Chinas. Die enormen wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zwischen dieser landwirtschaftlich bestimmten und rückständigen Region und den industriellen Ballungsgebieten im Süden Chinas, die gerade die ersten Früchte der Wirtschaftsreformen genossen, hinterließen bei ...